Elke Müller
Elke Müller, Geschäftsführerin Kurhaus Marienkron
„Nichts ändert sich, außer ich selbst. Alles ändert sich, wenn ich mich verändere.“
Dass der Gast König ist, wurde mir prägend in der Ausbildung vermittelt. In meiner beruflichen Laufbahn wurde mir später rasch klar, dass man dafür von innen nach außen wirken und absolut authentisch sein muss, um dieses Gefühl beim Kunden oder Gast auch entstehen lassen zu können. Zielgerichtet Wohlfühlatmosphäre schaffen, das macht mir absolut Freude. Darin sehe ich als Geschäftsführerin meine Aufgabe für meine Mitarbeiter*innen, die dann für meine Gäste in diesem Sinn agieren können.
Das Eingangs erwähnte Zitat ist für mich richtungweisend. Meine Ausbildung startete ich mit einer HBLA für Tourismus, der Beginn der Berufslaufbahn lag dann sogleich im Bereich der Organisation, vorerst im Reisebüro, sehr rasch aber im Banken- und Versicherungssektor. Nach dem Studium im 2. Bildungsweg schob ich schließlich einen Ausflug in den Non-Profit-Bereich bei SOS-Kinderdorf ein, angereichert um einige Erfahrungen aus der Dienstleistung im Austausch mit neuen Unternehmenskulturen, konkret in den baltischen Ländern.
Und schließlich meine erste große Station als Leitung für Marketing im damaligen Ordenskrankenhaus St. Elisabeth in Wien. Dort wurde mir rasch klar, dass der notwendige Aufbau der Marke vor allem über eine Neudefinition von Prozessen erwirkt werden musste. Hier konnte ich meine Ausbildung und die Praxis aus dem Tourismusbereich aufgreifen – der Kunde ist König lag mir im Blut. Diese Überzeugung in einem Krankenhausbetrieb umzusetzen, war ein mehrjähriger Prozess. Er mündete in der Position der Technischen Direktion des Krankenhauses mit der Verantwortung über die Betriebsorganisation von der Aufnahme der Patienten über die IT, Technik, Reinigung und der Küche. „Mir wurde sehr rasch klar, dass es generell in der öffentlichen Krankenhauslandschaft noch gar keinen Servicegedanken im Umgang mit Patienten gab. Meine Vision war ein eigens geschultes Servicepersonal und ein schön gestaltetes Speisetablett, das Freude aufs Essen entstehen lässt. Was in Restaurants möglich ist, sollte auch im Krankenhaus erlebbar werden.“ Diese Vision konnte ich umsetzen, eine Küchenplanung ebenfalls, die einzigartig in Österreich eine Genussverpflegung mit a la carte-Bestellung ermöglichen sollte.
Der nächste Schritt war in die Geschäftsführung des Kurhauses Marienkron ab 2015. Es folgte die strategische Entwicklung des Kurhauses mit neuem Therapiekonzept zu einem Zentrum für Darm & Gesundheit samt kompletter Bauplanung und Generalsanierung. Auch hier wieder im Zentrum der Überlegungen eine Wohlfühlatmosphäre in der Therapie und Genuss und Freude auf gesundes Essen – in Marienkron fast ausschließlich vegetarisch. Dazu ein neues Küchenkonzept mit jederzeit geänderten persönlichen Varianten für jeden Kurgast. Den Begriff des Kurhauses entstauben, mit einem besonderen Ambiente zu überraschen und Lust auf gesunde Küche zu machen – dazu werden Kurgäste nun begleitet. Das Service liegt in der flexiblen Organisation aller Bereiche, das Ergebnis liegt im Gefühl der persönlichen Wahrnehmung eines jeden Gastes, egal ob in der Therapie, im Restaurant, an der Rezeption oder auf der Etage. „Mittlerweile liebe ich Veränderungen und sehe darin eine immer neue Möglichkeit für das Schaffen von Wohlfühlmomenten.“
Author: Facettenreich
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